Beitrag erstellt: Februar 29, 2024

Flexible Bildungswege: Neue Möglichkeiten für Lernende

In einem Land mit vergleichsweise wenig Bodenschätzen ist Bildung eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt. Wer hierzulande erfolgreich Karriere machen möchte, sollte daher alle Möglichkeiten ergreifen, um sich Wissen anzueignen und die eigenen Kompetenzen stets auf der Höhe der Zeit zu halten. Spätestens seit der Digitalisierung gibt es viele flexible Bildungswege, auf die Lernende zurückgreifen können. Welche das sind und worauf bei der Nutzung zu achten ist, veranschaulicht dieser Beitrag.

pixabay.de©Gerd Altmann CCO Public Domain Vor allem digitale Lösungen verändern die Art zu lernen und Bildung zu genießen.

Die Digitalisierung des Bildungswesens

Die Digitalisierung des Bildungswesens ist in vollem Gange. Heutzutage ist es möglich, Unterricht und Lerninhalte über Onlinemedien bereitzustellen und durchzuführen. Gerade während der Pandemie war es von Vorteil, dass Lernende nicht vor Ort in Schulen sein mussten, sondern über Fernunterricht lernen und sich mit neuen Aufgaben und Inhalten auseinandersetzen konnten.

Außerdem gibt es heutzutage eine Vielzahl von Lernplattformen und Apps. Über diese ist es möglich, unabhängig vom klassischen Unterricht zu lernen. Die einzelnen Lerninhalte stehen rund um die Uhr zur Verfügung und können überall genutzt werden. Das bietet den Vorteil, dass man selbst an der Bushaltestelle oder beim Arzt im Wartezimmer lernen und sich immer dann mit den Inhalten beschäftigen kann, wenn es einem zeitlich gerade passt.

Damit das flexible Lernen hierzulande funktioniert, ist jedoch ein deutlicher Ausbau der digitalen Infrastruktur nötig. Noch immer gibt es in vielen Regionen kein schnelles Internet, was den Einsatz von Videokonferenzen und digitalem Unterricht erschwert oder sogar unmöglich macht. Seitens der Politik ist es daher wichtig, die richtigen Weichen zu stellen, um das digitale Bildungswesen deutschlandweit voranzutreiben und modern zu gestalten.

Neue Formen, Bildung zu finanzieren

Bildung gibt es in den meisten Fällen nicht umsonst, sondern man muss Investitionen in seine Zukunft tätigen. Unter anderem ist es notwendig, Studiengebühren zu bezahlen, Lernmaterialien anzuschaffen, Nachhilfeunterricht zu nehmen und vieles mehr. Deswegen ist es wichtig, rechtzeitig mit der Finanzplanung für den eigenen Bildungsweg und die persönliche Karriere zu beginnen. Nur dann hat man genug Ressourcen zur Verfügung, um alle gewünschten Lehr- und Lernangebote nutzen zu können.

Viele Lernende greifen auf eine externe Finanzierung zurück, um sich bestimmte Bildungsangebote leisten zu können. Beispielsweise kann man einen Privatkredit beliebig einsetzen, um beispielsweise Schulgebühren bezahlen oder Lernmedien kaufen zu können. Ferner greifen viele auf moderne Finanzierungsformen wie das Crowdfunding zurück. Gerade wer sich bestimmte Bildungsangebote nicht leisten kann, hat so die Möglichkeit, gutes Geld für die eigenen Weiterbildungsprojekte zu generieren.

Äußerst angenehm ist, dass viele Finanzierungsformen online zur Verfügung stehen. Man kann sowohl einen Kredit digital abschließen als auch online nach Sponsoren und Unterstützern suchen. Ebenso ist es möglich, verschiedene Bildungsangebote und Schulen zu vergleichen, um zu schauen, welche besonders günstige Angebote bereitstellen. So setzt man die eigenen Ressourcen zielführend ein und reduziert den Finanzierungsbedarf auf ein Minimum.

Projektbasiertes Lernen gewinnt an Bedeutung

pixabay.de©uniliderpromocio CCO Public Domain Vielen Lernenden ist ein hoher Praxisbezug bei Bildungsmaßnahmen wichtig.

Im Rahmen der flexiblen Bildungswege spielt das projektbasierte Lernen eine wichtige Rolle. Es geht längst nicht mehr nur darum, sich hartes Faktenwissen anzueignen und den Kopf mit Informationen vollzustopfen. Stattdessen sind Unternehmen und Arbeitgeber daran interessiert, dass ihre Angestellten praktisch veranlagt sind und das vorhandene Fachwissen gezielt anwenden können. Um das zu trainieren, ist das projektbasierte Lernen ideal.

Im Rahmen von Praktika, aber auch bei Schulprojekten ist es möglich, sich zu engagieren und die eigenen Fähigkeiten bei einem konkreten Projekt anzuwenden. Auf diese Weise vertiefen die Lernenden ihr Wissen und schauen, wie sie dieses in typischen Alltagssituationen im beruflichen Umfeld anwenden können. Hierbei schulen sie einerseits ihr kreatives Denken und verbessern andererseits ihre Problemlösungsfähigkeiten erheblich.

Eine weitere Stärke von projektbasiertem Lernen besteht darin, dass man häufig mit anderen Menschen zu tun hat. In der Berufswelt ist es wichtig, nicht nur als Einzelgänger zu funktionieren, sondern sich in bestehende Strukturen einfügen und mit anderen zusammenarbeiten zu können. Im Rahmen von Projekten lernen die Teilnehmenden somit zu kommunizieren, Aufgaben zu delegieren, Führungskompetenz zu übernehmen und die Stärken der einzelnen Teammitglieder voll auszuschöpfen.

Berufsbegleitende Bildungsangebote sind gefragt

Eine große Stärke der flexiblen Bildungswege besteht darin, dass berufsbegleitende Bildungsangebote genutzt werden können. Interessierte haben die Möglichkeit, tagsüber ihrem Broterwerb nachzugehen und sich nach Feierabend fort- und weiterzubilden. Auf diese Weise eignen sie sich neues Fachwissen und Kompetenzen an, die ihre Chancen auf einen besseren, gut bezahlten Arbeitsplatz erhöhen.

Um solche Bildungsangebote zu nutzen, ist es nicht mehr erforderlich, vor Ort in Schulen präsent zu sein. Stattdessen können viele Angebote von zu Hause aus genutzt werden. Insbesondere Fernstudiengänge sind beliebt, weil sie sich hervorragend an den eigenen Lebensrhythmus und den persönlichen Alltag anpassen lassen. Sowohl der Unterricht als auch eventuelle Prüfungen gelingen so besonders flexibel und lassen sich individualisieren.

Fort- und Weiterbildungen im unternehmerischen Umfeld

Immer häufiger müssen sich Mitarbeiter von Unternehmen nicht selbst um Fort- und Weiterbildungen kümmern, sondern erhalten Unterstützung von ihren Arbeitgebern. Die jeweiligen Bildungsangebote werden dann entweder unternehmensintern oder bei einem externen Dienstleister durchgeführt. Auf diese Weise eignen sich die Angestellten einfach Wissen an, von dem ihre Firmen profitieren. Das stell somit eine Win-win-Situation für beide Seiten dar.

Der Erfolg solcher Bildungsmaßnahmen ist immer dann am größten, wenn sie möglichst flexibel und abwechslungsreich gestaltet werden. Das bedeutet unter anderem, dass eine gute Balance aus theoretischen Fachwissen und praxisnahen Übungen vorhanden sein sollte. Außerdem ist es ratsam, die Lehrinhalte flexibel zu gestalten, sodass sie problemlos in den eigentlichen Arbeitsalltag integriert werden können. Dann fällt es den Mitarbeitern später besonders leicht, sie direkt anzuwenden und zum Vorteil des Betriebs nutzbar zu machen.

Möglichkeiten zu personalisiertem Lernen

Die Arbeitswelt differenziert sich immer weiter aus. Heutzutage ist es wichtig, nicht nur ein allgemeines Fachwissen zu seiner Branche zu besitzen, sondern spezifische Kompetenzen mitzubringen. Um das leisten zu können, muss das Lernen personalisiert werden. Nur wenn die einzelnen Inhalte und Lernmethoden auf die Lernenden zugeschnitten sind, ziehen sie einen größtmöglichen Nutzen aus den Angeboten.

Unterschiedliche Menschen haben etwa eine andere Geschwindigkeit beim Lesen, Verfassen von Texten, Halten von Reden und vielem mehr. Es fällt ausgesprochen schwer, sich an den Lernrhythmus von anderen Personen anzugleichen. Entsprechend sind die Erfolge in klassischen Unterrichtsformen nur begrenzt. Wenn die Lehrkräfte hingegen auf die Lernenden individuell eingehen und ihre persönlichen Stärken und Schwächen berücksichtigen, erzielen sie die besten Ergebnisse.

Es gibt viele Lernplattformen und Apps, die eine Individualisierung der Lerninhalte ermöglichen. Bei ihnen wählt man den Schwierigkeitsgrad, der auf den eigenen Kenntnisstand und die persönlichen Fähigkeiten zugeschnitten ist. So lernt man kontinuierlich und überschreitet regelmäßig seine persönlichen Grenzen, ohne sich zu langweilen oder überfordert zu sein. Flexible Bildungsangebote sind somit immer möglichst individuell und vielseitig.

Internationale Bildungspartnerschaften nutzen

Flexible Bildungswege sind üblicherweise immer international aufgestellt. Das bedeutet beispielsweise, dass verschiedene Schulen internationale Bildungspartnerschaften eingehen. Sie unterstützen sich gegenseitig bei ihrer Arbeit und ermöglichen unter anderem einen Schüleraustausch. So lernt man in einem anderen Land, erweitert seinen Horizont, wendet Sprachkenntnisse an und gewinnt Erfahrungen, von denen man bei Bewerbungen und im Arbeitsalltag profitiert.

Zudem unterstützt die Digitalisierung internationale Bildungspartnerschaften. So ist es heutzutage über digitale Kanäle leicht möglich, überall auf der Welt an Unterricht teilzunehmen und mit Professoren und Experten ins Gespräch zu kommen. Man ist nicht auf den eigenen Lebensbereich beschränkt, sondern kann sich grundsätzlich weltweit weiterbilden. Solche internationalen Ansätze sorgen einerseits dafür, dass man sich hohe Kompetenzen aneignet, und regen Menschen andererseits dazu an, in großen Dimensionen zu denken und Zusammenhänge zu erkennen.

Zertifikate und Zeugnisse

Es gibt klassische Bildungswege, die zu einer erfolgreichen Karriere führen können. Hierzu gehören Grundschule, weiterführende Schule, Abitur, Studium, Praktika und Arbeitsplatz. Mittlerweile entscheiden sich jedoch viele Menschen für alternative Bildungswege, die ihnen deutlich besser liegen. Neben dem zweiten Bildungsweg gibt es die Möglichkeit, Fachschulen zu besuchen und ein Fachabitur zu machen. Dieses öffnet einem ähnlich viele Türen wie ein klassisches Abitur. Zudem bieten viele Dienstleister spezielle Zertifikate an, die im Anschluss an ein Bildungsangebot oder ein Praktikum ausgestellt werden. Heutzutage akzeptieren viele Arbeitgeber solche alternativen Bildungswege und Zertifikate, sodass man den persönlichen Weg auf der Karriereleiter viel individueller und flexibler gestalten kann.

Voraussetzungen für den Erfolg flexibler Bildungsangebote

Die Voraussetzungen für den Erfolg flexibler Bildungsangebote sind hierzulande noch nicht umfassend gegeben. Nach wie vor mangelt es an einer vollumfänglichen digitalen Infrastruktur. Es wäre daher nötig, Bildungsoffensiven zu starten und Investitionen in den Bildungsstandort Deutschland zu tätigen. Hierzu gehören insbesondere moderne Technologien, gut ausgebildetes Fachpersonal und schnelles Internet.

Des Weiteren sind Anpassungsfähigkeit und Flexibilität bei den Lehrkräften gefragt. Die Zeiten, in denen ein Overheadprojektor das Höchstmaß an Modernität in Schulen war, sind endgültig vorbei. Heutzutage müssen sich Lehrkräfte mit Smartboards, Tablets, Eventmanagern, Fernunterricht und vielen weiteren Dingen auskennen. Es ist daher wichtig, in die Bildung und die Kompetenzen von Lehrenden zu investieren.

All dies bedeutet jedoch nicht, dass bewährte Lehr- und Lernstrategien über Bord geworfen werden müssen. Die Digitalisierung und die flexiblen Bildungswege sollen das bisherige Schulsystem nicht ersetzen, sondern ergänzen. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn ein konkretes Bildungskonzept vorliegt, das abgearbeitet und umgesetzt wird. Dieses sollte auf großer Ebene vom Bildungsministerium erarbeitet werden, aber auch jede einzelne Bildungseinrichtung sollte ein entsprechendes Konzept besitzen und umsetzen.

Fazit: die Individualisierung des Lernens

Damit das flexible Lernen hierzulande zu einem Erfolg wird, sollte großer Wert auf Individualisierung gelegt werden. Lernende sind unterschiedlich und brauchen jeweils andere Voraussetzungen und Unterstützungen, um erfolgreich zu werden. Je besser das gelingt und je individueller die einzelnen Lerninhalte auf die verschiedenen Personen zugeschnitten werden, desto größer werden die Erfolge sein. Dann wird der Bildungsstandort Deutschland Vorbildcharakter gewinnen und wir nutzen die kostbarste Ressource, die wir haben, voll aus.