Gute Noten? Die Disziplin macht’s – Klausurvorbereitung

Auf unserem Schülerblog berichten Schüler aus ganz Deutschland in Gastbeiträgen über Ihre Erfahrungen mit Schule und Lernen. In unserem zweiten Artikel berichtet uns heute Latinesca (https://www.instagram.com/latinesca/) über ihre Tipps zur Klausurvorbereitung.

Die Fragen die mir jeder stellt

„Woher hast du so gute Noten?“
„Wie lernst du für das Fach XY?“
„Wie schaffst du es, so motiviert zu bleiben?“
Diese Fragen werden mir inzwischen täglich von Schülern gestellt, denen Motivation oder schlichtweg Disziplin fehlt. Dabei sind es gerade die Sachen, die unabdingbar für die richtige Klausurvorbereitung sind. Was bringt es nämlich, sich den ganzen Stoff in das Hirn zu zwingen, ohne hinterher irgendetwas davon zu haben? Richtig, nichts.
Ihr kennt es sicher selbst, dass man nicht immer motiviert ist. Ihr seid nicht die Einzigen – ich denke, jedem Schüler wird es so ergehen. Sei es, dass der Tag nicht gut läuft oder dass man einen abgrundtiefen Hass gegen das Fach hegt. Das kann passieren – aber die richtige Strategie, damit umzugehen, kann Vieles erleichtern und einem das Lernen vereinfachen. Wie ich dabei vorgehe, das möchte ich euch in diesem Post vorstellen.

Motivation bekommen und behalten

Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, ist die nach meiner Motivation. Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten, da es kein 100%iges Geheimrezept gibt. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was einen motiviert – dafür muss man sich aber zunächst Gedanken machen.

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Vor allem in der Mittelstufe war ich ziemlich unmotiviert und habe selten gelernt, da die Noten ja eh „egal“ waren. Diese Haltung ist aber falsch. Klar, es achtet nach dem Abitur keiner mehr auf die Noten in der neunten Klasse; aber sich bereits in diesen Jahren ein richtiges Lernverhalten anzutrainieren, kann unglaublich hilfreich sein.

Die mündliche Note

Zunächst ist die Mitarbeit essentiell. Die Mitarbeit ist vor allem Qualität. Bei uns zählt in den Grundkursen der AT (Mitarbeit ist ein Teil davon, dazu komme ich gleich) 2/3, also schon sehr viel, also kann man mit dem Mündlichen durchaus etwas rausholen.
Wiederholt in den Ferien! Ich versuche die Ferien auch dazu zu nutzen, Gelerntes nochmal zu wiederholen. Aber übernehmt euch nicht! Man muss auch mal regenerieren können und abschalten.

Der allgemeine Teil beinhaltet

  • Vor- und Nachbereitung des Unterricht
  • Hausaufgaben
  • Referate/Tests
  • Zuverlässigkeit
  • Initiative/Engagement
  • Evtl. sprachliche Qualität der Beiträge
  • Sozialverhalten
  • Kooperationsfähigkeit
  • mündliche Mitarbeit (s.o.)
  • Selbstständigkeit

Zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zählt halt das Wiederholen des Lernstoffs, als Beispiel. Man sollte das Wissen immer präsent haben, da man es immer brauchen kann. Notfalls führt Mitschriften. Wir hatten in Musik den Fall, dass wir einen unangekündigten Test geschrieben haben, in Geo haben wir das letztes Jahr auch gemacht. In Musik hatte ich den besten Test der Klasse (1), in Geografie den schlechtesten (eine 5+). Auch Hausaufgaben zählen dazu! Macht sie wirklich gründlich, das mache ich auch. Ich hatte in der neunten Klasse in Bio eine 4, weil ich so oft meine HAs nicht hatte. Daraus habe ich echt gelernt. In der zehnten Klasse hatte ich bei dieser Lehrerin immer ein ++ in den Hausaufgaben und es war eine sehr gute Lerngrundlage, weshalb ich sogar eine 2 geschafft habe. Über die mündliche Mitarbeit kann man wirklich viel an den Noten machen und sie helfen einem – ob ihr es glaubt oder nicht – auch bei den schriftlichen Zensuren.
Wenn ihr Referate machen müsst oder Tests schreibt, solltet ihr sehr gut vorbereitet sein. Selbst, wenn es nur Tests sind! Meist kommt da schon klausurrelevanter Stoff dran, weshalb Tests auch eine gute Übung sind. Auf Referate bereite ich mich immer extrem gut vor. Ich spreche frei, mache es manchmal eher wie einen Unterricht und solche Sachen. Referate sind auch wichtig.

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Zur Zuverlässigkeit zählen Dinge wie

  • Pünktlichkeit
  • Vollständigkeit des Materials
  • Material vollständig zu Unterrichtsbeginn am Platz

Da solltet ihr wirklich sehr drauf achten! Der Punkt Initiative/Engagement schließt mit ein:

  • unaufgefordert und ausdauernd arbeitend bei Stillarbeitsphase
  • Bemühung um bestmögliche Leistungen
  • Hilfestellung den anderen Schülern gegenüber, wenn man seine Arbeit bereits beendet hat

Zur sprachlichen Qualität der Beiträge (bezieht sich auf moderne Fremdsprachen) gehören:

  • Beiträge immer in der Fremdsprache
  • flüssiges und Verständliches Sprechen
  • Umschreibung unbekannter Wörter
  • weitestgehend keine Vokabelhilfen erforderlich

Das Sozialverhalten ist sehr sehr wichtig! Vor allem in Partner- und Gruppenarbeit wird sehr darauf geachtet:

  • Initiative ergreifen bei Gruppenarbeiten
  • kooperativer und respektvoller Umgang mit den anderen Schülern
  • Respekt gegenüber anderen Meinungen
  • für seine Überzeugungen einsetzen
  • Beachtung von Regeln und Vereinbarungen
  • konstruktiver Umgang mit Konflikten
  • Hilfsbereitschaft

Ich bin, was die Hefterführung angeht, extrem penibel, weshalb ich Hausaufgaben und so auch meist sehr gründlich mache. Ich schreibe deshalb schon oft während der Erarbeitungsphase mit, auch, wenn die Lehrer das nicht gern sehen. Sofern ich nicht genug Zeit hatte, nehme ich mir diese zu Hause und schreibe es sauber ab. Meine Hefter sind so ordentlich, da sie meine Lerngrundlage sind.

Wenn du eine Mitschrift anfertigst, sollten folgende Dinge erfüllt sein:

a) Stichwortartig, aber strukturiert
=> wichtige Daten/Ereignisse/Informationen
=> evtl. wichtige Namen (kommt auf das Fach an)

b) Zusammenhänge verdeutlichen durch:
=> Pfeile
=> Beziehungen
=> Schaubilder
=> Concept Maps
=> Mind Maps
=> etc.

c) besonders Wichtiges hervorheben durch
=> Markierungen
=> Unterstreichungen
=> bestimmte Schriftarten
=> Symbole
=> etc.

Natürlich sollte man auch eine ordentliche Schrift haben. Weiterhin bieten sich Register für bestimmte Unterteilungen an – so habe ich in Altgriechisch beispielsweise Register für Übungen/Texte, Grammatik, Realien und Tests. Da gibt es ganz viel.

Die schriftliche Note

Um effektiv zu lernen, gibt es viele Methoden, ich kombiniere sie ganz gern :))
rausschreiben. Vielleicht hilft es euch, wenn ihr euch in einem Sachtext alles markiert und anschließend raus schreibt, was wichtig ist. Diese Methode wende ich vor allem in Chemie an. Wer schreibt, der bleibt!

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1. Eselsbrücken:
Man nimmt sich eine Vokabel von x-beliebiger Sprache. Zu diesen sucht man Begriffe, die daraus abgeleitet sind. Eine andere Methode ist, dass man sich zu jeder Vokabel quasi eine Szene ausdenkt: z.B. lat. cubare – liegen. Da denke ich sofort an eine Kuh, die auf einer Bahre liegt. Je bekloppter, desto besser!

2. Wortfelder:
Eine andere Methode, Vokabeln zu lernen, ist, diese zu Wortfeldern, z.B Wortarten oder Themengebieten, zusammen zu fassen. Eine Abwandlung dessen ist die sogenannte MindMap. Diese hat in der Mitte einen zentralen Begriff stehen, davon ausgehend mehrere Begriffe, davon ausgehend wieder Begriffe, sodass ein großes Netz entsteht. Diese Methode habe ich schon in Chemie und Physik sowie in Englisch und Französisch verwendet.

3. Lernplakate:
Man kann sich zu einem bestimmten Sachverhalt aber auch Plakate erstellen. Diese Methode habe ich schon in Chemie, Latein, Physik, Mathe, Französisch und Englisch angewendet. Diese hängen immer noch in meinem Zimmer ?

4. Schaubilder:
Um Zusammenhänge in Geschichte zu begreifen, mach ich mir häufig ein Schaubild. Dort verbindet man Ereignisse mit Symbolen, hebt Wichtiges hervor etc. – So hat man einen guten Überblick über das Geschehen.

5. Concept Maps:
Hier verbindet man Begriffe mit beschrifteten Pfeilen. Auch eine super Methode, die ich total liebe! Vor allem in Geschichte hab ich mir das zu Nutze gemacht, aber ich habe es auch schon im Bio gemacht.

6. Zeitstrahl:
Etwas anderes, was man in Geschichte anwenden kann, ist der Zeitstrahl. Aber auch in Biologie oder anderen Fächern, wo man eine zeitliche Abfolge von Ereignissen strukturiert darstellen möchte, kann der Zeitstrahl gute Dienste leisten.

7. Aufnahme:
Ich habe mir schon oft Vokabeln aufgenommen und auf dem Weg zur Schule angehört.

8. Gedichte:
Ob ihr’s glaubst oder nicht: Gedichte. Ich war ja mal ein Fan der Mathematik und so habe ich es mir damals zum Hobby gemacht, mathematische Themen in Gedichte zu verpacken. DorFuchs macht Musik über mathematische Themen ?

9. Aufhängen:
Man kann sich Notizzettel nehmen und dort Vokabeln rauf schreiben. Diese klebt man dann an damit verbundene Orte, und lernt sie quasi im Vorbeigehen.

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10. Videos:
Im Internet gibt es viele Videos. So habe ich mir z.B. die einzelnen Phasen des Zellzyklus merken können.

11. Fragen:
Fragt bei Problemen Lehrer und Mitschüler, das räumt Verständnsprobleme aus dem Weg.

12. Markieren:
Bringt Farben ins Spiel. Markiert euch Wichtiges. Das hilft mir auch, danach schreibe ich das Wichtigste raus.

13. Karteikarten:
Sowohl für Vokabeln als auch für Definitionen o.Ä. kann man Karteikarten verwenden. Ich habe Karten in A5, A6 und A7 – die größten benutze ich dann eher für Chemie oder Bio oder so, die kleinen für Vokabeln.

14. Wiederholung:
So merkt man sich das oft viel besser ?
Das müsste man v.a. in Fremdsprachen merken. Also ich merke es in Latein ?

15. Mit anderen lernen:
Ich lerne zwar meist alleine, da das für mich besser ist, aber oft hilft es Leuten, mit anderen zusammen zu lernen!

16. Anderen erklären:
Diese Methode hilft mir unglaublich in Chemie. Wisst ihr, warum ich nie in Chemie lernen muss? Da ich es so oft erkläre, dass das nicht mehr notwendig ist.

17. Anwenden:
In vielen Fächern bringt es etwas, wenn man zum Beispiel Probeaufsätze schreibt oder Aufgaben bearbeitet. So hat man auch noch einmal Sicherheit.

18. Im Unterricht mitarbeiten:
So lernt man gleich, das Gelernte richtig anzuwenden und man erspart sich eine Menge Lernaufwand. Ich spreche aus Erfahrung. ?
Das Ganze hat sogar einen positiven Nebeneffekt – deine mündliche Note bessert man auch gleich auf!

19. Tests:
Ich mache es ganz gerne, noch einmal alte Tests zu bearbeiten oder mir welche im Internet raus zu suchen. Das ist eine super Lernmethode, weil man einfach nochmal die Sachen durchgeht und sieht, wo man noch lernen muss.

20. Zeichnungen:
In Bio mussten wir manchmal Zeichnungen machen, in denen wir ein Thema darstellen. Wir sollten möglichst wenig Worte verwenden. Eine Methode, bei der man etwas nachdenken muss. Sie ist aber effektiv!

Das waren so die Lerntipps bzw. die Methoden, die ich verwende. Wo ich welche Methode verwende, ist vom Fach abhängig. Ich versuche aber immer, viele Methoden für ein Fach zu verwenden, weil einfach so viel mehr hängen bleibt. Spezialisiere dich nicht auf einen Lerntyp, sondern nutze möglichst alle Lerntypen. Am bestern lerne ich eben über Assoziationen (siehe Concept Map) und Lernzettel, aber auch die anderen Methoden können sehr helfen.

Sprecht vielleicht auch eure Lehrer an. Das zeigt Interesse und die Lehrer sind oft sehr bereit, dem Schüler etwas mit Tipps oder so unter die Arme zu greifen; meine Mathelehrerin schickt mir zum Beispiel Übungsmaterial, wenn ich sie um welches bitte und mein Altgriechischlehrer auch. Habt keine Scheu, eure Lehrer anzusprechen, das zeigt, dass du dich wirklich verbessern WILLST und eure Lehrer nehmen eher (im Normalfall) eure positiven Beiträge wahr! Bearbeitet auch mal Freiwilliges, um euch die Note etwas aufzubessern; in Chemie und Altgriechisch habe ich das gemacht und es hat mir letztendlich zur besseren Note verholfen.


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