Beitrag erstellt: Juni 13, 2025

Digitale Medien in der Schule: Chancen und Herausforderungen für Schüler und Eltern

Smartphone, Laptop und Co. sind aus dem modernen Alltag nicht mehr wegzudenken – umso wichtiger erscheint es da, dass Kinder bereits in der Schule lernen, richtig mit digitalen Medien umzugehen. Doch der Einsatz von Whiteboards, Tablets und Lernplattformen im Unterricht bietet Schülern nicht nur Chancen, sondern stellt Schulen, Lehrer und Eltern zugleich auch vor große Herausforderungen.

Wir zeigen, welche Vor- und Nachteile digitale Medien in der Schule bieten, welche Hürden sich ergeben und mit welchen Tipps Eltern ihre Kinder auch zu Hause bei einer sicheren Mediennutzung unterstützen können.

Warum sind digitale Medien in der Schule wichtig?

Digitale Medien sind bereits heute vielerorts aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken – Kreidetafeln und Schulbücher weichen zunehmend modernen Whiteboards, Schul-Tablets und Lernplattformen. Ziel dieser Digitalisierung im Bildungswesen ist es dabei nicht nur, den Unterricht modern und zeitgemäß zu gestalten, sondern vor allem den Schülern eine angemessene Medienkompetenz zu vermitteln. Als Schlüsselfertigkeit der Zukunft ist der kompetente Umgang mit Medien zu Recht Bestandteil von immer mehr Lehrplänen – dass sich dabei auch zahlreiche neue und kreative Möglichkeiten für Lerninhalte und die Unterrichtsgestaltung eröffnen, ist ein weiterer Pluspunkt.

Auch auf Bundesebene hat man die Notwendigkeit der Digitalisierung im Bildungsbereich erkannt und beschlossen, diese aktiv zu unterstützen – nämlich durch den sogenannten DigitalPakt Schule. Im Rahmen dieser Investitionsoffensive unterstützt der Bund die Länder dabei, gezielt in die Digitalisierung der Bildungsinfrastruktur zu investieren. Mithilfe der Gelder sollen Schulen die nötige technische Ausstattung für ein modernes Lehren und Lernen erhalten. So sollen nicht nur die Bildungseinrichtungen, sondern auch die Schüler fit für die Zukunft gemacht werden.

Digitale Medien in der Schule – Chancen für Schülerinnen und Schüler

Digitale Medien im Unterricht eröffnen den Lernenden zahlreiche Chancen auf einen moderneren, individuelleren und auch kreativeren Lernprozess.

Multimediales und flexibles Lernen

Durch die Nutzung verschiedener digitaler Medien stehen Lehrkräften nun vielfältige Optionen zur Verfügung, um Lerninhalte zu vermitteln. Das Stichwort hier lautet: Multimedialität. Es gibt sowohl einige Pros als auch Contras für den Einsatz von Tablets in der Schule – der Zugang zu multimedialen Lerninhalten zählt aber definitiv zu den großen Vorteilen.

Moderne Lernplattformen bieten zahlreiche Lerninhalte in verschiedenen Formaten an (Text, Video, Audio etc.). Dadurch haben Lehrer und Schüler nun die Möglichkeit, die Lernmethode zu wählen, die ihnen für das Thema oder die eigenen Lerngewohnheiten am passendsten erscheint. So wird nicht nur der Unterricht abwechslungsreicher und kreativer, sondern die digitalen Medien unterstützen auch einen individuellen und selbstbestimmten Lernprozess für Kinder und Jugendliche.

Die Schüler können nun auf die Art und Weise lernen, wie sie es möchten, und dank mobiler Geräte flexibel von überall auf die Lerninhalte zugreifen – auch von zu Hause aus.

Gezielte Lernunterstützung

Lern-Apps und Co. ermöglichen es den Lehrkräften, die Lernfortschritte einzelner Schüler in Echtzeit einzusehen und die Lernenden so aktiv pädagogisch zu begleiten. Dies ermöglicht eine individuellere und gezieltere Lernunterstützung im Schulalltag, was vor allem in jungen Jahren und der Grundschulzeit sehr wertvoll sein kann.

Medienkompetenz fördern

Darüber hinaus lernen die Schüler durch den Einsatz von digitalen Medien die verschiedenen Dimensionen der Medienkompetenz kennen. Medien kritisch zu hinterfragen, sie sicher nutzen zu können und sich zielgerichtet durch die digitale Welt zu bewegen, sind Schlüsselfertigkeiten, die jeder besitzen sollte. Im selben Zug werden auch weitere Kompetenzen wie etwa digitale Kommunikation und Zusammenarbeit sowie Recherche- und Präsentationsfertigkeiten vermittelt.

Beitrag zum inklusiven Lernen

Zu guter Letzt tragen die digitalen Medien auch zur Gleichberechtigung der Schüler und Schülerinnen bei, indem sie barrierefreies Lernen unterstützen und so aktiv zur Inklusion im Bildungswesen beitragen. Gerade personalisierbare Geräte wie eigene Schul-Tablets, die sich auf die individuellen Bedürfnisse einstellen lassen, können hier ein wertvolles Werkzeug für gleichberechtigtes Lernen sein.

Digitale Medien in der Schule – Herausforderungen

Doch so groß die Chancen sind, so groß sind auch die Herausforderungen, denen sich nicht nur Schulen und Lehrer, sondern auch die Eltern stellen müssen.

Herausforderungen für Schulträger und Lehrkräfte

Schulträger haben mit der Anschaffung von Geräten und dem Aufbau einer funktionierenden digitalen Infrastruktur zu kämpfen. Lehrkräfte wiederum müssen sich im Umgang mit digitalen Medien und in der Medienpädagogik weiterbilden, um die nötige Lehrkompetenz zu erhalten. Zudem müssen grundlegend neue Ansätze für die Unterrichtsvorbereitung, Kriterien für die Wahl der passenden Medien sowie Methoden zur Kontrolle der Lernfortschritte entwickelt werden. Die Digitalisierung im Bildungsbereich benötigt also ein umfassendes Konzept, um zu funktionieren.

Herausforderungen für Eltern

Auch die Eltern der Schüler sehen sich im Angesicht der schulischen Digitalisierung mit großen Herausforderungen konfrontiert. Die wohl größte: eine gesunde Balance zwischen online und offline zu finden. Mit der Angst vor zu viel Bildschirmzeit oder gar einer Mediensucht im Hinterkopf, fällt es vielen Eltern schwer zu beurteilen, wie viel Mediennutzung ok und wie viel zu viel ist. Durch den Einsatz von Bildungsmedien zu Hause lässt sich auch immer schwerer beurteilen, welche Mediennutzung nur schulisch oder doch freizeitbedingt ist – vor allem bei jugendlichen Schülern.

Und auch die Auswahl passender Inhalte, die für die Schüler und das jeweilige Alter geeignet sind, kann schwierig werden – vor allem bei Kindern im Grundschulalter. Neben den von der Schule genutzten Lernplattformen gibt es auch zahlreiche weitere Anwendungen und Webseiten, die digitale Lerninhalte anbieten. Ohne das nötige pädagogische Know-how fällt es oft schwer, hier passende Inhalte auszuwählen, die dem Lernstand und dem Alter entsprechen.

Eine weitere Herausforderung ist finanzieller Natur – denn nicht immer können digitale Medien, wie etwa Tablets oder verschiedene Programme, von den Schulen flächendeckend gestellt werden. Die Anschaffung ist dann zwar freiwillig, doch wenn der Unterricht um die digitalen Medien herum aufgebaut wird, bedeutet ein fehlendes Gerät einen Nachteil für einzelne Schüler. Dadurch sind die finanzielle Belastung und die soziale Gleichberechtigung zwei der größten Streitpunkte, wenn es um die Anschaffung digitaler Medien durch die Familien geht.

Tipps für die sichere Mediennutzung zu Hause

Im Folgenden haben wir noch einige kleine Tipps für Eltern zusammengetragen, die dabei helfen können, Kinder und Schüler bei der sicheren Mediennutzung zu Hause zu unterstützen:

  • Kommunizieren Sie offen über digitale Medien und verbieten Sie diese nicht pauschal.
  • Machen Sie Ihre Kinder auf die Risiken und Gefahren aufmerksam und erklären Sie, was in Notfällen zu tun ist (z. B. bei Cybermobbing).
  • Bieten Sie Ihrem Kind Hilfestellung, falls es auf Probleme mit den digitalen Medien stößt.
  • Probieren Sie digitale Medien und Apps gemeinsam mit Ihrem Kind aus und besprechen Sie einzelne Anwendungen im Detail. Das ist vor allem bei Kindern im Grundschulalter zu empfehlen.
  • Achten Sie stets auf altersgerechte Inhalte und begrenzen Sie den Zugang zu unpassenden Inhalten.
  • Setzen Sie Zeitlimits für Apps, um eine übermäßige Nutzung zu verhindern.
  • Informieren Sie sich aktiv darüber, welche Medien in der Schule genutzt werden und in welchem Umfang. Im selben Zug können Sie die Lehrkräfte auch nach empfohlenen Lernplattformen und Anwendungen fragen.
  • Nutzen Sie, falls vorhanden, Angebote zur Medienbildung für Eltern, um die eigene Medienkompetenz zu steigern. So können Sie auch Ihren Kindern bessere Hilfe leisten.