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Rhetorische Mittel

Zusammenfassung Rhetorischer Mittel

Rhetorisches Mittel
Erklärung

Allegorie

Ein bildlicher Ausdruck für abstrakte Gegenstände. Dies kann mithilfe einer Personifikation entstehen oder auch anders gefassten Umständen mit Symbolwert.
z.B. sonnige Tage als Andeutung für fröhliche Tage; der Fuchs in der Fabel als schlau und durchtrieben, die Schlange als hinterlistig; Germania, Marianne und Uncle Sam als Personifikationen für Deutschland, Frankreich und Amerika.

Alliteration

Wortfolgen, die mit demselben Anfangsbuchstaben beginnen. z.B. Flora und Fauna; hart aber herzlich; „Fischers Fritz fischt frische Fische.“

Anapher/Epipher

Die Wiederholung einer oder mehrerer Wörter in einem Satzteil oder einer Vers- und Strophenfolge. Bei einer Anapher stehen die Schlüsselbegriffe im Anfang, bei der Epipher am Ende eines Verses oder Strophe.

    Anapher:

Ja, ich habe sehr viel Hunger,
Ja, ich möchte schnell Nahrung.
– Max F.

    Epipher:
    Viel Hunger habe ich,
    schnell nahren möchte ich.
    – Max F.

Antithese

Wenn zwei gegensätzliche Konzepte innerhalb eines Werkes immer wieder gegenübergestellt werden.
z.B. Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn / […] – Gryphius

Chiasmus

Überkreuzstellung von Begriffen und Wortgruppen gemeinsamer und gegenteiliger Art, oftmals in spiegelbildlicher Anordnung. Das Schlüsselwort, welches als erstes genannt wird, befindet sich im darauffolgenden Nebensatz am Ende.
z.B. Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit. – Schiller; Die Waffe der Kritik
[…] kann die Kritik der Waffen nicht ersetzen.

Ellipse

Die Auslassung eines oder mehrerer Wörter, welche aber weder den Lesefluss, noch das Verständnis über den Text stört. Meistens wird im Hauptsatz das ausschlaggebende Wort genannt, sodass es im Nebensatz nicht vorkommen muss.
z.B. Du machst die eine Aufgabe, ich [mache] die andere.; Ohne [ein] Wenn und [ohne ein] Aber!; Erst [kommt] die Arbeit, dann [hat man] das Vergnügen

Hyperbel

Übertreibung, oft so überspitzt, dass sie (gewollt) unglaubwürdig und komisch daherkommt.
z.B. Wenn das passiert, fress‘ ich einen Besen!;

Ironie

Versteckter Spott und Hohn, der das Gegenteil von dem Gesagten ausdrücken soll. Erkennbar durch den Kontext und die Intonation des Sprechers. z.B. Dass ich nicht lache!

Klimax

Steigerung von weniger Wichtigem hin zu Wichtigem.
z.B. Veni, vidi, vici = „Ich kam, sah und siegte.“

Litotes

Das Herausstellen eines Sachverhalts durch die Negierung seines Gegenteils.
z.B. „Nicht schlecht!“

Metapher

Ersatz eines Wortes durch ein anderes Wort, dessen eigene Bedeutung mit
der des ersetzten in einem vagen Bild- oder Ähnlichkeitsverhältnis steht, sprich: Die Übertragung einer Bedeutung auf einen Begriff, der aber technisch gesehen nicht viel mit dem Ursprungsbegriff zu tun hat. z.B. jmd. „das Herz brechen“.

Parallelismus

Mehrere Sätze/Verse mit gleichkonstruierten Satzstrukturen. In mehreren Varianten möglich.
Antithetischer Parallelismus:
„Lang war der Weg, kurz war der Kampf.“
Synonymer Parallelismus:
„Ich bin entdeckt, ich bin durchschaut.“ – Schiller

Periphrase

Umschreibungen von Begriffen, um Wiederholungen zu vermeiden. z.B. „Meisterdetektiv“ statt Sherlock Holmes; „Mutter Gottes“ statt Maria; „Hops gehen“ oder „Löffel abgeben“statt sterben.

Symbol

Zeichen, Sinnbild für Ideen und geistige Zusammenhänge. Im Vergleich zur Allegorie oder Metapher steht das Symbol in der Regel in keiner direkten Verbindung zu seiner Bedeutung, sondern ist kulturrelational, also immer von der Benutzung und dem Wissen seiner Rezipienten abhängig. Während im nicht-fiktionalen Bereich wie Politik und Religion feststehende Symbole vorherrschen, kann innerhalb der fiktionalen Literatur alles (Personen, Gegenstände, Farben) zu einem Symbol gemacht werden. z.B. weiße Tauben als Symbol des Friedens, Wappen und Flaggen als Erkennungsmerkmale von Staaten und Nationen, die Farbe Blau als Symbol für eine traurige Stimmung usw

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Die Rhetorik (von griech. „rhetor“ für Redner) ist eine der literarischen Grundvoraussetzungen, die den bereits vorgestellten Großgattungen zugrunde liegt. So wie Paul Watzlawick einst sagte, dass man „nicht nicht“ kommunizieren kann, kann man sich der Benutzung von Rhetorik nicht erwehren. Egal ob du nun in einer Diskussionsrunde sitzt oder mit deinen Freunden Anekdoten aus vergangenen Tagen austauscht. Sie ist allgegenwärtig und wird von jedem bewusst- oder unbewusst genutzt.

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Rhetorik herrscht vor allem dort vor, wo ein Diskurs in der Öffentlichkeit stattfindet. Das Grundprinzip ist klar: wo frei geredet werden kann, kommt es häufig zu Meinungsverschiedenheiten. Umin diesen Situationen seine Ansichten argumentativ und schlagfertig wiedergeben zu können sollte man sich rhetorischer Mittel bedienen. Es gilt: will man andere überzeugen, darf man sich nicht von der Gegenposition kleinreden lassen.

Über den Umstand, dass die Rhetorik nicht mehr bloß Rede-, sondern auch Überredungskunst ist, die bewusst zu manipulieren versucht, wird sich auch schon seit der Antike gestritten. Einer der größten Kritiker war der griechische Philosoph Platon, der den Rhetorikern den Vorwurf machte, dass ihr Interesse nur einer erfolgreichen Überredung gilt – nicht einer Wahrheit, geschweige denn einer Gerechtigkeit. Wer sich also nicht manipulieren lassen möchte, der muss die Kniffe und Tricks von Rhetorikern kennen, und vor allem erkennen.

Was folgt ist eine Liste mit den wichtigsten rhetorischen Mitteln und deren Erläuterung. Man findet sie nicht nur in öffentlichen Reden, Diskussionen oder Zeitungsartikeln, sie tauchen auch immer wieder in literarischen Texten auf. Von daher sollte man sie gut kennen.